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Make feminism socialist again! Grundrisse eines Materialistischen Feminismus im Anschluss an Clara Zetkin Lou Zucker im Gespräch mit Christina Engelmann Live-Veranstaltung im Café KoZ (Aufzeichnung) 13.05.2022 19:00 – - – - – - – - – - – - – - – - – - – - – - – - – - – - – - VA-04 der Reihe "Zur Aktualität Materialistischer Feminismen" | Februar – Juli 2022 Alle Infos zur Reihe unter: https://www.forumkw.de/2022/02/04/zur... – - – - – - – - – - – - – - – - – - – - – - – - – - – - – - „Wir können Clara Zetkin als Vorbild nehmen, um uns gegen antifeministische Männer in unseren eigenen Reihen aufzulehnen, uns mit anderen Frauen zu verbünden, internationale feministische Bündnisse zu schmieden und Faschismus frühzeitig zu erkennen.“ (Lou Zucker in „Clara Zetkin – Eine rote Feministin“) Feminismus ist heute so populär wie nie zuvor, doch dies hat bislang nur wenig dazu beigetragen, die Lebensverhältnisse von Frauen zu verbessern. So fügt sich der aktuelle feministische Trend nahezu reibungslos der kapitalistischen Verwertungslogik: gendergerechte Sprache dient Unternehmen als hippe Vermarktungsstrategie und in den Kaufhäusern werden „Power to the Girls“-Shirts als Ware feilgeboten – während die Arbeits- und Lebensbedingungen der allermeisten Arbeiterinnen weltweit nach wie vor erdrückend schlecht sind. Vor diesem Hintergrund werden wir zusammen mit der Journalistin und Aktivistin Lou Zucker eine der Vordenkerinnen und Vorkämpferinnen der Internationalen Frauenbewegung in den Blick nehmen, die die Freiheit der Frau bedingungslos an die Freiheit aller Ausgebeuteten knüpfte: die kommunistische Feministin Clara Zetkin (1857-1933). Als revolutionäre Sozialistin und Kommunistin trat Clara Zetkin entschieden für die Gleichberechtigung von Frauen ein und initiierte gegen den Willen ihrer männlichen Genossen die Einführung des Internationalen Frauentages am 8. März. Den bürgerlichen Feministinnen hielt sie dabei entgegen, dass Emanzipation nur als gemeinsames Unterfangen aller Arbeiter:innen gegen kapitalistische Herrschaft erkämpft werden kann. Im Rahmen der Veranstaltung werden wir diskutieren, was Feminist:innen heute noch von Clara Zetkin lernen können. Zetkin steht zum einen für einen Feminismus, der die sozialen Verhältnisse in den Blick nimmt, durch die Frauen unterdrückt werden. In diesem Sinne ist ihre feministische Perspektive antikapitalistisch: sie impliziert eine Kritik an Strukturen, in denen Menschen nicht in freier Entscheidung über die Gestaltung ihres Zusammenlebens entscheiden können, sondern dies einigen wenigen Akteuren vorbehalten bleibt, die über die erforderliche soziale und ökonomische Machtposition verfügen. Die materialistisch-feministische Perspektive knüpft dabei an die konkreten Lebensverhältnisse der proletarischen Frauen an, nimmt ihre praktischen Probleme und materiellen Sorgen ernst und versucht, die Frauen auf diese Weise für den Kampf um ein besseres Leben für alle zu mobilisieren. Der Feminismus Zetkins ist aus diesem Grund darüber hinaus internationalistisch: Emanzipation von kapitalistischer Herrschaft kann demnach nur transnational in Form von solidarischen Kämpfen weltweit für ein System ohne Ausbeutung gelingen. Entsprechend hat sich Zetkin als Politikerin mit sozialistischen Frauen anderer Länder verbündet, um sich kollektiv für die Rechte der Frauen und gegen Krieg und Kolonialismus einzusetzen. Im Rahmen des Abendvortrags wird Lou Zucker ihren Band „Clara Zetkin – Eine rote Feministin" vorstellen und dabei, unterstützt von einzelnen gelesenen Passagen, in Zetkins Leben einführen. Dieses war geprägt von chronischer Krankheit, Verlust und Arbeitssucht, aber auch von tiefen Freund:innenschaften, Reisen, sozialistischen Hauspartys und natürlich ihrem leidenschaftlichen Kampf für Sozialismus und Frauenbefreiung. Für eine Frau ihrer Zeit war es in jedem Fall mehr als untypisch. Darüber hinaus stellt Lou Zucker die Frage, was Feminismus heute von Clara Zetkin lernen kann und gibt dazu einen Überblick über zentrale Punkte ihres Denkens und Wirkens. Im Vorfeld: Workshop mit Lou Zucker und Christina Engelmann, ab 14:00 (Infos unten, Anmeldung erforderlich) - - - - - - - - - Lou Zucker ist Journalistin und Autorin. Sie hat in Berlin, Istanbul, Toronto und Bologna Sozialwissenschaften studiert, war freiberuflich unter anderem für die taz, Zeit Campus Online, jetzt.de und den Deutschlandfunk tätig und hat als Redakteurin für neues deutschland, Supernova, bento, Der Spiegel und taz nord gearbeitet. Im Februar 2021 erschien ihr Buch „Clara Zetkin – eine rote Feministin“ im Eulenspiegel Verlag. Für die taz schreibt sie die Kolumne „hot und hysterisch“.