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Luzern (CH - LU) Glocken der kath. Hofkirche St. Leodegar

Es läuten die Glocken der Hofkirche in Luzern. Die 8 Glocken des Hauptgeläutes bilden eines der schwersten und ältesten Ensembles der Schweiz und ist dadurch von grossem historischen Wert. Zu Beginn hört man leise noch 4 kleine Glocken, die ich anfangs nicht zuordnen kann, welche sich aber als das Zimbelgeläute des Chorturms herauskristallisierten. Leider sind mir zu den 4 Glocken keine Daten bekannt, auch werden sie im Normalfall nicht mit den grossen 8 Glocken zusammengeläutet. Irrtümlicherweise wurden alle 12 Glocken für das Sondergeläute programmiert, durch das unerwartete mitläuten der 4 kleinen Glocken habe ich auch keine schlaue Aufnahme dieser Glocken. Dennoch ein genialer Glockenchor, welcher leider durch einen zu schweren Klöppel und dadurch niedrigen Schwungwinkel der grossen Glocke doch etwas leidet. Gerade die 2 Halbtöne (h° c' cis') geben dem Geläute einen ganz besonderen Klang. Die beiden ältesten Glocken kamen aus anderen Kirchen in das Geläute. Mir wurde zugetragen (besten Dank), die kleinen Chorglocken wurden 1900, 1934, 1901 und 1667 gegossen. Daten zum Geläut: g° a° h° c' cis' dis' f' g' d'' e'' f'' gis'' Theodulsglocke (g°) Gewicht: 5'250kg Gussjahr: 1633 von Simon Michelin, Nicolaus Subtil, Caspar Delson, Lothringen Apostelglocke (a°) Gewicht: 3'750kg Gussjahr: 1633 von Simon Michelin, Nicolaus Subtil, Caspar Delson, Lothringen Wetterglocke (h°) Gewicht: 2'800kg Gussjahr: 1633 von Simon Michelin, Nicolaus Subtil, Caspar Delson, Lothringen Festglocke (c') Gewicht: 2'300kg Gussjahr: 1633 von Simon Michelin, Nicolaus Subtil, Caspar Delson, Lothringen Reifglocke (cis') Gewicht: 1'550kg Gussjahr: 1633 von Simon Michelin, Nicolaus Subtil, Caspar Delson, Lothringen Betglocke (dis') Gewicht: 1'050kg Gussjahr: 1633 von Simon Michelin, Nicolaus Subtil, Caspar Delson, Lothringen Museggglocke (f') Gewicht: 1'000kg Gussjahr: 1381 Kapellglocke (g') Gewicht: 700kg Gussjahr: 14. Jh. Die heutige Hofkirche wurde nach einem Brand im Jahre 1633 wiederaufgebaut. Die grosse Hoforgel von 1640 (1862 erweitert, 1972-1977 umgebaut und erweitert) ist mit ihren 7400 Pfeifen verteilt auf 111 Register inkl. Echowerk eine der grössten Orgeln der Schweiz. Eine Pfeife im historischen Prospekt ist mit ihren knapp 11m Höhe und 383kg die Grösste und Schwerste aus ihrer Zeit weltweit. Auch besitzt die Hoforgel die weltweit einzige Regenmaschine, die eine Holztrommel gefüllt mit Blechkugeln ist, welche an die Wand schlagen, wenn die Trommel durch den Orgelwind gedreht wird. Dadurch entstehen regelrechte Klanggewitter. Ein herzlicher Dank geht an den Sakristan und die Verwaltung der Hofkirche für das Sondergeläute mit unerwartetem Zusatz.