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Ringvorlesung Erster Weltkrieg: „Der Tiroler Kriegsheld Sepp Innerkofler. Fakten – Fiktion – Mythos“

Sepp Innerkofler wurde am 28. Oktober 1865 in Sexten geboren. Er war ein Tiroler Bergführer und Gastwirt. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs konnte er auf seinen Bergtouren im Grenzgebiet Österreich/Italien auf italienischer Seite frühzeitig Kriegsvorbereitungen erkennen. Nach der Kriegserklärung Italiens an Österreich im Mai 1915 war die militärische Lage in den Alpen für Österreich gefährlich, weil die Hauptmacht der Armee an der serbisch-russischen Front stand. Zum Schutz der Alpengrenze formierten sich einer alten Tradition folgend Tiroler Standschützen. Innerkofler bildete einen Trupp aus Bergführern innerhalb der Standschützen. Aufgrund genauer Ortskenntnisse organisierten diese einen Bewegungskrieg in den Bergen. Der Erfolg bestand darin, dass die Front in den Alpen bis zum Eintreffen von Verstärkungen gehalten werden konnte und ein italienischer Durchbruch verhindert wurde. Sepp Innerkofler fiel am 4. Juli 1915 im Kampf beim Versuch, den von italienischen Alpini besetzten Gipfel des Paternkofels zurückzuerobern. Der Vortrag von Markus Wurzer beschäftigt sich mit dem Mythos um den Standschützen-Bergführer Sepp Innerkofler. Bis heute gilt seine Geschichte als Symbol für den Krieg gegen Italien und er selbst als Held. Der Referent nähert sich diesem Phänomen aus internationaler, österreichisch-ungarischer und Tiroler Perspektive und vermittelt die wesentlichen Charakteristika der Kriegsgefangenschaft im ‚Großen Krieg‘. Der Vortragende: Markus Wurzer, geboren 1990 in Lienz/Osttirol, studierte Geschichte und Germanistik an den Universitäten Graz und Bologna. Seine Diplomarbeit verfasste er über das Tagebuch eines Südtirolers aus dem Abessinienfeldzug (1935-36). Außerdem ist er Mitarbeiter im Forum „Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg“, wobei seine Forschungsschwerpunkte im Bereich der österreichisch-italienischen Geschichte, speziell auf dem Gebirgskrieg, den Standschützenformationen und Heldenmythen liegen.