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Spinne webt Netz- Spider weaves Network- Artist of nature

In fast allen Lebensräumen des Nationalparks Bayerischer Wald leben Spinnen. Diese von vielen zu Unrecht verabscheuten Tiere besiedeln die unterschiedlichsten Biotope. Im Wald fangen sie auf steinigen oder bewachsenen Böden, in der Moos-, Gras- und Strauchschicht oder am Stamm hoher Bäume ihre Beutetiere. Einige Arten haben sich auf das Leben in den Baumkronen spezialisiert. Von den weltweit ca. 33.000 Arten sind etwa 1.100 Arten in Mitteleuropa zu Hause. Spinnen, die Radnetze zum Beutefang bauen (Araneidae), sind für uns am leichtesten zu beobachten. Im Video sieht man, wie die Spinne in einer Waldlichtung an Grashalmen und Blättern befestigte radiale Spinnfäden durch Querfäden von außen nach innen in Spiralform komplettiert. Durch Vergrößerung und teilweise Zeitlupe ist erkennbar, das die 8-beinige Spinne ihre beiden Hinterbeine ausschließlich zum Ziehen und Ankleben der Fäden an die Radialstränge benutzt. Die 6 vorderen Beine dienen zur spiralförmigen Fortbewegung, wobei mindestens 3 Beine während dieser Bewegungsphase auf den Radialfäden stehen und den nötigen Halt geben, die anderen Beine suchen die nächst erreichbaren Radialfäden. Das Webmaterial, die Spinnseide aus langkettigen Proteinmolekülen, wird kontinuierlich aus den Spinnwarzen am Körperende nachgeliefert. Die je nach Spinnenart bis zu 6 Spinndrüsen im Inneren des Hinterleibs (Opisthosoma) sorgen im richtigen Mischungsverhältnis für die Produktion der nötigen Fadenqualität. Im Allgemeinen werden die Spiralfäden zum leichteren Beutefang mit Kleber vermischt. Deutlich ist zu sehen, dass die gezeigte Spinnenart die Spiralfäden doppelt anbringt, was die Reiß- und Klebefähigkeit des Netzes erheblich erhöht. So kann das Netz auch bei größeren anfliegenden Insekten stand- und die Beute festhalten. Übrigens: Der Nationalpark Bayerischer Wald gehört zu den Nationalen Naturlandschaften in Deutschland.