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Dieter Baumann " Körner - Currywurst - Kenia"

Olympiasieger Dieter Baumann zieht als Kabarettist durchs Land - Zu Gast im Gießener Karstadt-Kultur-Café 23.10.2010 -- GIESSEN http://www.giessener-anzeiger.de/loka... (kjf). „Woisch, Burle, des isch wie immer, du musch au überall deboi soi", (Weißt Du, Junge, das ist wie immer, du musst auch überall dabei sein), schwäbelte Dieter Baumanns Oma, als sie ihn zum Bahnhof begleitete. Dabei sein wollte der Laufsportler bei den Olympischen Spielen in Barcelona 1992. Von dort brachte Baumann die Goldmedaille im 5000-Meter-Lauf mit zurück auf die schwäbische Alb. Inzwischen zieht Baumann als Dauerläufer mit einem sportlichen Kabarettprogramm durch die Lande. Im Karstadt-Kultur-Café machte er Halt, um seine hiesigen Fans zu unterhalten. Der Schwabe überzeugte mit Selbstironie und komödiantischem Talent, für das er schon als Leistungssportler bekannt war. Die Stimme von Gerd Rubenbauer, einem ehemaligen Sportreporter des Fernsehens, erklang zunächst aus dem Off. „Rubi" kommentiert die Schlussrunde des 5000-Meter-Rennens in Barcelona. Dieter Baumann gegen fünf Afrikaner. „Die Lücke ist da", schreit der Reporter, und Baumann läuft auf die Bühne bei Karstadt. Wenn er von den Absonderlichkeiten der Läuferszene berichtet, bezieht er das Publikum mit ein, nimmt es liebevoll auf die Schippe und wirbt dabei unermüdlich für den Laufsport. Mit einer Reihe von Statistiken führte er Hochrechnungen über die Lebenserwartung von Männern, Frauen, Verheirateten und Abstinenzlern durch: 109 Jahre werde die Zuschauerin Nadine, wenn sie dem Alkohol abschwöre und neuen Laufeinheiten von zehn Kilometer Länge in ihren Wochenplan integriere. Dafür hatte Baumann auch gleich einen meterlangen Trainingsplan parat, den er Nadine überreichte. „Hinten ist die Ente fett", zitierte Baumann die Sportreporter und berichtete von Übernachtungen in Doppelzimmern mit ostafrikanischen Langstreckenläufern. Selbst den Dopingverdacht aus seiner Laufbahn nahm er auf die Schippe. Die Zahnpasta aus der 1999 ein Wirkstoff zu einem positiven Dopingtest führte, wurde zum Preis für den Gewinner des Belastungstests, zu dem das Publikum vor der Pause aufgerufen war. Ein Zischbier nach einem harten, aber wirklich richtig harten Training gehörte am Anfang seiner Laufbahn immer dazu, bekannte Baumann. So seien seine Reisen immer auch Exkursionen durch die Braukünste anderer Länder gewesen. Das portugiesische „Superbock" könne er ebenso empfehlen wie kenianisches Bier. Am schönsten sei aber stets die Entdeckung heimischer Biersorten gewesen, gestand der Läufer. So habe er das heimische „Ulmer Goldochse", mit dem er auf dem Fußballplatz sozialisiert worden sei, in Flaggstaff Arizona, einem winzigen Kaff entdeckt. Das Publikum war von dem spritzigen ironischen Vortrag begeistert