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Das Wappen der Gemeinde Bobstadt, das zur Stadt Boxberg nahe Bad Mergentheim gehört, bildet die bis heute existierende Evangelistenglocke a1 der evangelischen Pfarrkirche St. Michael. Die älteste signierte und zweitälteste datierte Glocke der Ev. Landeskirche in Baden hat eine zweizeilige, zwischen einem oberen Doppelsteg und zwei Einzelstegen eingefasste Inschrift: ++ ANNO + DOMINI + M * CCC + LXVII * FVSA * EST + HEC * CAMPANA * PER + MAGIST(r)VM + CVNRADVM * DE * HERBIP/O/LI * IN * EBDOMIDA + PROXIMA + ANTE * FESTVM * PENTECOSTES + LVCAS * MARCVS (Glöckchen) IOHANNES + MATHEVS ++ (Glöckchen) (Im Jahre des Herrn 1367 ist diese Glocke durch Meister Konrad von Würzburg in der Woche vor dem Pfingstfest gegossen worden - Lukas Markus Johannes Matthäus) Die Inschrift mit den vier Evangelistennamen hat apotropäische Bedeutung, sollte also Unheil, vor allem schlechtes Wetter, abwehren. Bobstadt, das erstmals 1252 als „Baxstatt“ Erwähnung findet, wurde beim Übergang des Ortes von den Johannitern an die Herren von Rosenberg im Jahre 1381 bereits als Kirchensatz bezeichnet. Die alte Glocke könnte also im Zusammenhang mit der Erhebung der Ortsgemeinde zur Pfarrei entstanden sein, die laut Würzburger Diözesanmatrikel von 1466 den Status einer selbständigen Pfarrei hatte. Bereits 1572 wird die Kirche als alt, eng und baufällig beschrieben und 1612 scheint sich nach einer weiteren Notiz daran nichts geändert zu haben. Große Schäden entstanden dann im Dreißigjährigen Krieg, vor allem bei der Brandschatzung durch die Franzosen. Wohl als Folge dieser Schäden stürzte 1658 das Chorgewölbe ein. Erst in den Jahren 1755/56 wurde schließlich die heutige Kirche errichtet. Die ca. 550 kg schwere Glocke mit einem Durchmesser von 97 cm läutete über Jahrhunderte hinweg wahrscheinlich als einzige Glocke zu allen kirchlichen und weltlichen Anlässen und wurde nach einer seit vielen Generationen weiter getragenen, mündlichen Überlieferung im Dreißigjährigen Krieg nur unter großen Mühen gerettet. Die Schweden wollten die Glocke rauben, doch konnten die Pferde den mit der Glocke beladenen Wagen nicht den steilen Kirchberg hinaufziehen. Daraufhin stürzten die Räuber die Glocke vom Wagen. Beherzte Bürger rollten sie den Abhang hinunter und versteckten sie bis zum Kriegsende im Brandweiher. Erst nach Abschluss des Westfälischen Friedens 1648 wurde die Glocke wieder aufgehängt und läutete nun zum Dankgottesdienst. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte sie drei Konfessionen gedient: Bis 1559 rief sie zur katholischen Messe, dann zum evangelischen und ab 1592 zum reformierten Gottesdienst. Seit 1821 dient die Glocke der evangelisch-unierten Landeskirche in Baden. Doch damit war ihrer Gefährdung noch kein Ende gesetzt. Im Zusammenhang mit dem Neuguss der seit 1718 belegten zweiten Glocke, die 1826 gesprungen war, konstatierte der Glockengießer Friedrich Bäuerlein auch bei der alten Glocke einen kleinen Riss und wollte sie ebenfalls umgießen. Trotz seines Insistierens wurde - wohl aus Kostengründen - dieser Vorschlag glücklicherweise nichtausgeführt. Während nämlich Bäuerleins Glocke bereits 14 Jahre später beim Abendläuten zersprang, blieb dieses Schicksal der alten Glocke bis zum heutigen Tag erspart. Der diagnostizierte Glockenriss existierte also nur in der Phantasie des Glockengießers. Schließlich wäre die alte Glocke doch noch beinahe im Ersten Weltkrieg zerstört worden. Im Gegensatz zu ihren mittlerweile zwei kleineren Schwestern musste sie zwar als Denkmalglocke 1917 nicht abgeliefert werden, doch während des (unsachgemäßen?) Läutens zu einer Beerdigung im Juli 1918 brach ihre Krone ab und die Glocke stürzte aus dem Glockenstuhl. Wegen der Kriegszeit und der damit verbundenen möglichen Enteignung wurde auf einen zunächst geplanten Umguss verzichtet und stattdessen der Kronendeckel zur Aufhängung am Joch durchbohrt. Dieser provisorische Zustand blieb 80 Jahre erhalten, rettete aber die Glocke vor der Denkmalzerstörung. Eine mögliche Nachfolgerin wäre mit Sicherheit ebenso ein Opfer des Zweiten Weltkriegs geworden, wie dies bei der neu gegossenen, zweiten Glocke c2 aus dem Jahre 1921 der Fall war. Erst 1998 erhielt die Evangelistenglocke eine neue Krone und wurde am nahezu vollkommen abgearbeiteten Schlagring aufgeschweißt. Die Glocke gehört zum Molloktavtyp mit leicht gesenkter Prime und Quinte. Ansprache und Klangentfaltung sind für ihr Alter weit überdurchschnittlich, und auch der Schlagton zieht gut durch. Diese Qualitäten machen sie selbst unter dynamischen Gesichtspunkten zu einer ebenbürtigen Partnerin ihrer fünf modernen Schwestern. Glocke 2 a´+4 Zeichen-/Evangelistenglocke 550 kg, d=972 mm 1367, Konrad von Würzburg Quelle: Dr. Klaus Hammer (Geläute des Monats Februar 2013, Deutsches Glockenmuseum) Tonaufnahme und Fotos: Quintade8 Für den sehr erlebnisreichen Tag bedanken wir uns herzlich bei Herrn Hammer, Frau Pfarrerin Martina Trump sowie der Evangelischen Kirchengemeinde Bobstadt.