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phoenix persönlich: Moskau-Korrespondent Michael Thumann zu Gast bei Inga Kühn 1 год назад


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phoenix persönlich: Moskau-Korrespondent Michael Thumann zu Gast bei Inga Kühn

„Ich glaube, dass Putin jemand ist, der am Ende ruchlos genug wäre, die Atombombe einzusetzen“, sagt der Leiter des Moskauer Büro der ZEIT Michael Thumann. „Ich glaube nur, dass derzeit nicht der Moment da ist und dass er derzeit tatsächlich damit einfach droht, weil er genau weiß, dass das bestimmte Wirkungen hat, insbesondere natürlich auf Deutschland, aber auch auf andere Europäer, weil wir ja in unmittelbarer Nähe des Konfliktgeschehens sind und insoweit setzt er es bisher einfach als politische Waffe ein.“ Für den Fall, dass Putin in Russland seine „persönliche Macht“ bedroht sehe, schließt Thumann nicht aus, dass er „im Gefechtsfeld, im begrenzteren Rahmen“ zur taktischen Atomwaffe greifen könnte. Auf die Frage, was nach Putin kommt, antwortet Thumann: „Zunächst mal keine Demokratie“. Thumann geht davon aus, dass es zunächst zu einem „wirklich großen Machtkampf“ kommen würde, da es bisher keinen „natürlichen Nachfolger“ gebe. Am Ende würde ein „autokratischer Herrscher“ das Land weiter autoritär regieren, so Thumann, immer mit der Begründung, dass es sonst auseinanderfiele. Dafür würde er keine Anzeichen sehen, sagt Thumann. „Aber diese Zerfallsformel wird immer wieder bemüht, um autoritäre Herrschaft zu begründen. Was ich glaube ist, wenn Putin ginge, könnte dieser Krieg sehr, sehr schnell beendet werden, weil jeder andere Herrscher autoritär oder weniger autoritär könnte sagen, das war sein Krieg und wir versuchen es jetzt mal ganz anders.“ In der Sendung „phoenix persönlich“ spricht Inga Kühn mit dem Moskauer Studioleiter der ZEIT, Michael Thumann über die Frage, was Wladimir Putin antreibt, wie viel Rückendeckung er im eigenen Volk hat und über die Atomdrohungen Putins. „Jemand, der sozusagen vorher Chef des Geheimdiensts gewesen ist, ist per se nicht jemand, dem man traut“, so Russland-Experte Michael Thumann über seine erste Begegnung mit Wladimir Putin im Jahre 1999. Dennoch habe Putin im Gespräch damals die Botschaft ausgesandt, dass er „mit dem Westen zusammenarbeiten“ wolle, den Westen „irgendwie als Partner“ sehen würde.

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