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Dass München zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Psychiatrie Weltgeltung erlangte, hatte zwei Gründe: Zum einen war in der bayerischen Landeshauptstadt 1904 die hochmoderne Königlich Psychiatrische Klinik der Universität München eröffnet worden. Zum anderen war es gelungen, den berühmten Psychiater Professor Emil Kraepelin als ersten Direktor der Klinik - und als Lehrstuhlinhaber für Psychiatrie der Ludwig-Maximilians-Universität - zu gewinnen. Kraepelin (geboren am 15. Februar 1856 in Neustrelitz, Mecklenburg) selbst sprach von der „zweiten Münchner Zeit“, die für ihn und seine Familie Ende 1903 begann. Tatsächlich hatte er sich in jungen Jahren schon einmal in München niedergelassen, um 1878 nach seinem Medizinstudium in Leipzig und Würzburg als Assistentsarzt von Bernhard von Gudden erste praktische Erfahrungen zu sammeln. Zu dieser Zeit galt Bernhard von Gudden (1824 – 1886), der 1873 zum Professor an der Universität München und Direktor der Oberbayerischen Kreisirrenanstalt ernannt worden war, in Deutschland als einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Neuroanatomie und Neuropathologie. Habilitieren wollte Kraepelin jedoch nicht in München, sondern an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Leipzig. Das hätte beinahe nicht geklappt, denn Kraepelin wurde schon nach nur fünf Wochen gekündigt. Dank der Unterstützung von Wilhelm Wundt (1832 - 1920) konnte Kraepelin seine Habilitation schließlich doch noch in Leipzig ablegen. Nach dieser unliebsamen Erfahrung entschloss sich Kraepelin im Herbst 1883, zu Bernhard von Gudden zurückzukehren. Bernhard von Guddens tragisches Ende im Starnberger See Schon wenige Monate später gab Kraepelin seine akademische Karriere allerdings wieder auf, um als Oberarzt zu arbeiten: zunächst an der preußischen Provinzial-Irrenanstalt von Leubus (von August 1884 bis April 1885) und dann an der Irrenabteilung des Allgemeinen Krankenhauses in Dresden. So bekam Kraepelin das tragische Ableben seines Mentors nur aus der Ferne mit. Denn Bernhard von Gudden starb 13. Juni 1886 unter bis heute nicht geklärten Umständen im Starnberger See – zusammen mit Ludwig II. (1845-1886), mit dem von Gudden an jenem Abend einen Spaziergang unternommen hatte. Wenige Tage zuvor war der König von Bayern entmündigt und für regierungsunfähig erklärt worden, und zwar aufgrund eines – wie man heute weiß – zweifelhaften Gutachtens, an dem auch Bernhard von Gudden mitgewirkt hatte. Ob Emil Kraepelin an von Guddens Beerdigung teilnahm, ist nicht überliefert. Vermutlich eher nicht, denn ungefähr zur selben Zeit bekam Kraepelin einen Ruf auf den psychiatrischen Lehrstuhl der kaiserlich-russischen Universität Dorpat - im jungen Alter von 30 Jahren. So kehrte Kraepelin auch Dresden nach nur einem Jahr den Rücken, aber der Wissenschaftsbetrieb hatte ihn wieder. In Dorpat (dem heutigen Tarku in Estland) festigte Kraepelin seinen Ruf als einer der führenden deutschen Psychiater. Mit seinem 1887 erstmals erschienenen Lehrbuch Psychiatrie legte Kraepelin zudem das erste Standardwerk seines Fachgebiets vor; die letzte, vier Bände umfassende, achte Auflage (1909 – 1915) verfasste Kraepelin in seiner „zweiten Münchner Zeit“. 1891 übernahm Emil Kraepelin die Leitung der Großherzoglich Badischen Universitäts-Irrenklinik in Heidelberg. In den zwölf Jahren, in denen er unter anderem bahnbrechende Verlaufsbeobachtungen von psychischen Störungen durchführte, die nach ihm benannte Klassifikation psychiatrischer Krankheitsbilder entwickelte und ein Labor für psychologische Experimentalforschung einrichtete, arbeitete Kraepelin mit zahlreichen Mitarbeitern zusammen, die später selbst berühmt wurden, allen voran Robert Eugen Gaupp (1870 – 1953), Franz Nissl (1860 – 1919) und Alois Alzheimer (1864-1915).