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Das Ausbeulen ist eine der am häufigsten angewendeten Techniken in der Blechbearbeitung. So können kleinere, aber auch größere Blechschäden an der Karosserie wieder behoben werden, ohne das Blech zu beschädigen oder auch gleich ganz herauszuschneiden. Um zu verstehen, was genau beim Ausbeulen geschieht und welches Werkzeug dafür benötigt wird, zeigen wir Ihnen an Beispielen. In der Regel wird für das Ausbeulen nicht viel Werkzeug benötigt. Ein paar Hammer und ein Sortiment an Handfäustlingen sollten in der Regel ausreichen, um einfachere bis mittelschwere Beulen aus einem Blech herauszutreiben. Wenn die beschädigte Fläche beidseitig zugänglich ist, reicht ein Glättehammer, ein Treiblöffel und ein der Form angepasster Handfäustling. Wenn die Beule auf einer Fläche sitzt, die nur von einer Seite zugänglich ist, werden noch zusätzliche Werkzeuge wie ein Spitzhammer, Gleithammer und entsprechende Schweißbolzen oder Ringe benötigt. Wir wollen aber erst einmal das etwas einfachere Ausbeulen betrachten, bei dem man an die Innenseite und auch an die Außenseite kommt. Die Anatomie der Beule legt im letzten Schritt fest, wie man an das Ausbeulen herangeht. Eine leichte Beule, wie die gezeigte Beule in Abbildung XXX, erkennt man eine Verformungslinie, die tiefer liegt als die korrekte Karosserielinie. Am tiefsten Punkt der Verformungslinie finden wir den Verformungsmittelpunkt (im Englischen POI, Point of impact). An diesem Punkt liegt vermutlich die Ursache der Beule. Die Kraft kommt eindeutig aus der Richtung der Oberfläche. Dieser Kraft müssen wir nun erst einmal entgegenwirken und die Spannung lösen. Ein gezielter leichter und stumpfer Schlag auf die Mitte der Beule, dürfte die Spannung lösen und das Blech nach Außen treiben. Es wird sich sicherlich etwas über die Karosserielinie erheben. Aber ab jetzt ist es kein Problem, die Ideallinie der Karosserie wieder zu erreichen. Auf der Innenseite wird ein Karosseriefäustling mit der entsprechend gewölbten Flanke angesetzt und mit einem Glättehammer die Oberfläche getrieben. Der Glättehammer wird dabei fest in der Handgehalten und der Zeigefinger auf den Schaft des Hammers gelegt. Der Hammer wird weich und mit einem leichten Rückschlag auf das Blech geführt und nicht wie beim herkömmlichen Nageleinschlagen hart und senkrecht nach unten. Während des Führens des Hammers zwischen den Treibschlägen, ist ein leichtes Schwingen und eine Kreisbewegung in dem Hammer. Der richtige Einsatz des Fäustlings ist aber auch wichtig, um ein gutes Resultat zu erhalten. Erst einmal gilt, dass mindestens eine Fläche des Fäustlings der Form der auszubeulenden Fläche entspricht. Verwendet man einen Fäustling, bei dem Die Kontur des Fäustlings nicht der Erwünschten Kontur entspricht, kann man sich noch weitere Beulen in das Blech treiben. Aber wie setzte ich den Fäustling richtig ein? Trifft ein Schlag das Blech direkt auf den Fäustling, streckt sich an der Treibstelle das Blech. Dies ist eigentlich nicht erwünscht , denn das Blech wird damit gerundet und verzieht sich. Ist die Formlinie noch unterhalb unserer gewünschten Kontur, dann wird der Fäustling direkt unter dem Hammerschlagpunkt angesetzt und fest gegen das Blech gehalten. Nun trifft der Hammerschlag die Blechoberfläche und der Fäustling springt von der Oberfläche ab und schlägt dann von unten gegen das Blech. Die Oberfläche wird nach oben getrieben. Liegt eine Wölbung oberhalb der idealen Kontur, wird der Fäustling direkt darunter angesetzt. Theoretisch bildet sich dann ein Hohlraum. Treibt man das Blech nun an dieser Stelle mit dem Glättehammer, ertönt sehr bald ein hoher Kling-Schlag. Dieses Treiben nennt man On-Dolly. Das metallische Klingen erscheint, wenn das Blech ohne Hohlraum auf dem Dolly liegt und der Hammerschlag direkt auf den Fäustling trifft. Die Off-Dolly-Führung nimmt man nur dann her, wenn wir kurz vor der Fertigstellung des Ausbeulens sind und das Blech nicht stark gewölbt ist, wie zum Beispiel an einer Autotür. Das Blech ist nach dem ersten Glätte und Richtversuchen leider immer noch leicht uneben und schwankt zwischen über und unter der Ideal-Kontur. Der Dolly unter diesen Unebenheiten ist immer leicht zum Hammerschlag versetzt. Der Treibschlag wird leicht versetzt zum Fäustling geführt. So trifft der Hammer das Blech außerhalb des Fäustlings. Die Kraft wirkt also an dem Fäustling vorbei und überträgt aber auch die Kraft auf den Fäustling, der diese Kraft wieder an das Blech weiter gibt, Wichtig ist es, den Fäustling immer parallel zu den Hammertrieben mitzuführen. Liegt der Fäustling daneben, kann es zu neuen Beulen führen.