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"WIR SIND DAS VOLK": Wie die Demokratiebewegung die DDR abschaffte

Die Montagsdemonstrationen, die das Ende der DDR einläuteten, gehen auf das Engagement christlicher Oppositionsgruppen in den 80er Jahren zurück. Im Wendeherbst 1989 gingen die Menschen in Leipzig immer im Anschluss an die montäglichen Friedensgebete auf die Straße, um für Reformen und mehr Freiheit zu demonstrieren. Die Friedensgebete entstanden ursprünglich aus der Friedensdekade, die die Kirchen in Ost und West 1980 als Protest gegen das damalige Wettrüsten aus der Taufe gehoben hatten. Diese zehntägige Veranstaltungsreihe findet jeweils im Vorfeld des Buß- und Bettags statt - auch in diesem Jahr gibt es am Montag, dem 11. November, vielerorts wieder Friedensgebete und Andachten. Die Gemeinde der Leipziger Nikolaikirche mit ihrem damaligen Pfarrer Christian Führer ging zwei Jahre nach dem Beginn der Friedensdekade zu einem wöchentlichen Friedensgebet über - erstmals gab es dies am 20. September 1982. Mit der wachsenden Unzufriedenheit der Menschen mit den Verhältnissen in der DDR erhielten die Gebete 1989 enormen Zulauf und wurden schließlich zum Ausgangspunkt für die sich anschließenden Montagsdemonstrationen. Am 4. September 1989 versammelten sich im Anschluss an das Friedensgebet erstmals rund tausend Menschen auf dem Vorhof der Kirche und forderten "Stasi raus" und "Reisefreiheit statt Massenflucht". Es wurden von Woche zu Woche mehr. Am Montag, dem 25. September 1989, gingen bereits 5000 bis 8000 Menschen auf die Straße, eine Woche darauf bereits mehr als 20.000. Am 9. Oktober, der als Tag der Entscheidung in die Geschichte einging, zogen mindestens 70.000 Demonstranten unter dem Ruf "Wir sind das Volk" friedlich um den Innenstadtring - ohne dass die Staatsmacht eingriff. Am 16. Oktober 1989 waren es in Leipzig schon mehr als 100.000 und am 30. Oktober schließlich 300.000. Auch in anderen Städten wie Dresden, Halle oder im damaligen Karl-Marx-Stadt erhielten die Demonstrationen starken Zulauf, was entscheidend zum Ende des SED-Regimes beitrug. Am 9. November 1989 fiel die Mauer. In eigener Sache: Wegen des hohen Aufkommens unsachlicher und beleidigender Beiträge können wir zurzeit keine Kommentare mehr zulassen. Danke für Eurer Verständnis - das WELT-Team Der WELT Nachrichten-Livestream http://bit.ly/2fwuMPg Abonniere den WELT YouTube Channel http://bit.ly/WeltVideoTVabo Die Top-Nachrichten auf WELT.de http://bit.ly/2rQQD9Q Unsere Reportagen & Dokumentationen http://bit.ly/WELTdokus Die Mediathek auf WELT.de http://bit.ly/2Iydxv8 Besuche uns auf Instagram http://bit.ly/2X1M7Hk Video 2019 erstellt