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Der Zustand unserer Heiligung - CO Rosenius 9 лет назад


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Der Zustand unserer Heiligung - CO Rosenius

Führe uns nicht in Versuchung! Matth. 6, 13. Habe ich in rechter Weise "Vergib uns unsere Schuld!" gebetet und dabei den Trost erhalten, dass mir alles vergeben ist und dass Gott jetzt mit mir um der Vermittlung Seines geliebten Sohnes willen zufrieden ist, so muss dann folgerichtig die erste und innigste Sorge meines Herzens diese sein, dass ich nicht aufs neue gegen meinen gnädigen Vater sündigen möchte. Mein Herz fängt also an zu bitten: "Und führe uns nicht in Versuchung! Hilf mir, O Gott, dass ich nicht wieder gegen Dich sündige!" Wer nur der Strafe der Sünde entgehen will und keine Besorgnis darum hat, der Sünde selbst zu entfliehen, hat darin einen genügenden Beweis eines falschen Geistes. Ja, es pflegt bei allen redlichen Menschen, auch bevor sie zum Glauben gekommen sind, sogar mehr Besorgnis um das Entgehen der Sünde als um die Vergebung zu bestehen, so dass es auch bei Erweckten zu einem Abweg wird, dass sie die sechste Bitte vor der fünften im Herzen haben. Sie wollen zuerst von der Macht der Sünde befreit werden und dann um Vergebung bitten. Dies klebt auch den Gläubigen an, vor allem, wenn ihr Geist mehr gesetzlich als evangelisch geworden ist, dass sie zehnmal an das Entkommen von der Sünde denken können, ehe sie einmal an die Vergebung denken. Das ist nicht recht. Denn die Vergebung und das Evangelium müssen unseres Herzens Sättigung sein, wenn wir einen reinen Eifer und eine Siegeskraft gegen die Sünde erhalten wollen. Aus dieser allgemein bekannten Neigung aller redlichen Menschen erhalten wir einen desto stärkeren Beweis dafür, welch ein falscher, schlafender und fleischlicher Geist da wohnt, wo man sich nicht um das Freiwerden von der Sünde kümmert. Wir sagen hier nicht, dass der redliche Sinn etwa zur Folge habe, dass das Fleisch nicht mehr die Sünde liebt, sondern wir reden von dem Werk des Herrn an der Seele, dem heiligen und willigen Geist, dass ich mich vor den sündlichen Lüsten meines eigenen Fleisches fürchte, so dass ich zu rufen anfange: "Herr, hilf mir gegen die Sünde! Führe mich nicht in Versuchung! Hilf mir gegen die Versuchung meines bösen Fleisches sowie des Teufels und der Welt!" - Möchte jeder, der wirklich in den Himmel zu kommen gedenkt, sich aufrichtig vor dem Angesicht Gottes prüfen, ob er sich ernstlich vor der Versuchung fürchtet und der Sünde entkommen will! http://www.rosenius.de

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